Montag, 16. November 2015

Mit dem Fahrrad zur Arbeit in einem Museum

Ein Museum ist kein Arbeitsplatz wie jeder Andere: Als Arbeitnehmer ist man strengeren Kleidungsvorschriften unterworfen als an anderen Arbeitsorten. Zudem müssen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter speziell außerhalb des Museumsbereichs diskret verhalten. So ist etwa das Rauchen vor einem Museum in der Regel für das Personal untersagt. Ähnliches gilt für die Benutzung der Fahrradständer, die den Besuchern vorbehalten sein sollen. Dies macht es für das Personal nicht einfacher, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu kommen. 

Mit dem Fahrrad zur Arbeit in einem Museum: Vor- und Nachteile


Museen liegen in der Regel zumindest in größeren Städten sehr zentral und damit in Fußgängerzonen. Für Menschen, die in einem Museum arbeiten, ist die Anfahrt zur Arbeit etwa mit dem Auto also gar nicht möglich, wobei andererseits die Benutzung der Fußgängerzone mit dem Fahrrad wenn nicht verboten so doch zumindest nicht gerne gesehen ist. Intern werden in Museen die Mitarbeiter daher mitunter angewiesen, nicht mit dem Fahrrad auf der Fußgängerzone zu fahren, sofern sie ihrer Dienstkleidung halber als Bedienstete des Museums erkannt werden könnten. Da speziell in Deutschland viele Museen heikle Themen bearbeiten, ist diese Zurückhaltung verständlich, macht es aber für die Mitarbeiter mitunter einfacher, mit der Bahn und dann zu Fuß an den Arbeitsplatz zu gelangen. 
Allerdings verschafft das Fahrrad seinen Benutzern gerade in Innenstädten eine sonst nicht erreichbare Mobilität etwa in der Mittagspause, sofern die Fußgängerzone umfahren werden kann. Überdurchschnittlich viele Museumsmitarbeiter nutzen das Fahrrad. 

Fahrradständer am Museum: 


Die meisten großen Museen sind historische und denkmalgeschützte Gebäude, deren häufig beeindruckende Vorhöfe nicht von allzu vielen Fahrradständern "verunstaltet" werden sollen, wenn es nach dem Willen der Direktoren und Kuratoren sowie der Denkmalschützer geht. Dem gegenüber steht eine Besucherschaft, die in einem Land mit hohem ökologischen Bewusstsein wie Deutschland häufig das Fahrrad als Fortbewegungsmittel nutzt. Die Folge sind meistens kleine Fahrradständer vor den Museen, die etwa anlässlich attraktiver Sonderausstellungen längst nicht alle Fahrräder der Besucher aufnehmen können. Die "wild" darum herum abgestellten Räder ergeben optisch sicher kein angenehmeres Bild vor der Kulisse des Museumsgebäudes als zusätzliche Fahrradständer dies täten. 

Fahrradständer für Mitarbeiter: 


Ein großes Museum entspricht gerne der Vorstellung eines Potemkinschen Dorfes: Eine nach Außen glänzende Fassade verstellt den Blick auf einen nur dem Personal zugänglichen Teil, der durch jahrzehntelange Vernachlässigung des kulturellen Sektors durch die Politik häufig in einem schlechten Zustand ist. Hier müssen die Mitarbeiter ihre Fahrräder irgendwie abstellen, wobei in der Regel von Seiten der Direktion nicht daran gedacht wird, Fahrradständer für das Personal anzuschaffen. Da diese Hinterhöfe zumindest von kundigen Menschen meist leicht zu erreichen sind, stellt es für die Mitarbeiter ein erhebliches Risiko dar, das Fahrrad mit einer einfachen Kette verschlossen abzustellen und es für den ganzen Tag aus dem Blick zu verlieren. In das Gebäude mitnehmen dürfen die Mitarbeiter ihr Fahrrad natürlich nicht, da es hier von Besuchern gesehen werden könnte. 
In einem Museum zu arbeiten und mit dem Fahrrad zur Arbeit zu kommen, ist also eine kompliziertere Angelegenheit als an anderen Arbeitsorten. 

Mögliche Lösungen im Sinne der Mitarbeiter:


Ein Museum benötigt für seine Mitarbeiter Fahrradständer, die einerseits günstig sind, andererseits die Möglichkeit bieten, die Räder diebstahlsicher abzuschließen, da speziell in den Großstädten der Fahrraddiebstahl noch immer ein großes Problem darstellt. Da sich der kulturelle Sektor in Deutschland der Energiewende gegenüber aufgeschlossen zeigen sollte, sollten die Museen ihre Mitarbeiter ermutigen, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu kommen und entsprechend handeln.

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